Tanja Auer
www.blattgruen.blog
In nahezu jeder Urinprobe lässt sich eine geringe Konzentration Bisphenol A nachweisen. Plastik fließt somit sozusagen schon in unseren Adern.
Aus diesen Grund habe ich mich vor einigen Jahren dazu entschieden Zero-Waste-Naturkosmetik den Vorrang zu geben. Wie so eine Pflegeroutine aussehen kann, möchte ich mit euch teilen.
Ich bin, zugegeben, morgens kein großer Fan von Reizüberflutung. Zu meinem morgendlichen Repertoire gehören Bambuszahnbürste, Zahnpulver mit Xylit, Wasser und rückfettende Seife. Morgens möchte ich mich einfach am Wesentlichen orientieren und schone dabei zusätzlich nicht nur meinen Körper, sondern auch die Umwelt.
Mittlerweile übe ich mich auch in Multifunktionalität und nutze Produkte aus der Küche auch im Badezimmer. Der Vorteil liegt auf der Hand: Wenn ich es essen kann, ist es auch auf meiner Haut unbedenklich. Das gilt vor allem für kaltgepresste Öle.
Alleskönner Hanföl
Hanföl steht bei mir in einer dunklen Flasche im Kühlschrank, da es nicht nur für die Körperpflege, sondern auch für kalte Gerichte wie z.B. Salate verwendet wird. Somit gibt’s Gamma Linolensäure nicht nur von außen, sondern auch von innen. Öle sind sanft zu Lippen sowie Augen und, je nach Sorte, sehr gut verträglich.
Als Make-Up-Entferner reichen wenige Tropfen, die man mit waschbaren Abschminktüchern verwendet. Ebenso machen sie sich ganz wunderbar als Ersatz für Gesichtscreme. Nutzt man Öle als Körperöle, sollte man außerdem darauf achten, sie in feuchte Haut (oder auch Haarspitzen) einzumassieren. Da man sie zumeist in Glasflaschen bekommt, kann man hier außerdem auch leicht auf unnötige Plastikverpackung verzichten.
Don’t panic, it’s organic
Don’t panic: Ein Umstieg auf Naturkosmetik kann anfangs etwas befremdlich sein, da Haut und Haare eine Vielzahl von Stoffen gewöhnt sind, die es eigentlich gar nicht braucht. Der Körper freundet sich wiederum jedoch auch sehr schnell damit an. Seit meinem Umstieg auf Naturkosmetik und meiner Liebe zu festem Shampoo, muss ich meine Haare nur ein- bis zweimal die Woche waschen. Um die natürliche Fettschicht der Kopfhaut nicht unnötig zu belasten, dusche ich meine Haare zum Schluss außerdem mit kaltem Wasser ab und verzichte größtenteils auf Heißluft. Die Kopfhaut dankt es mir im Gegenzug mit einer fülligen sowie unkomplizierten Mähne. Auch handliche Seifenstücke haben seit Jahren einen festen Platz im grünen Badezimmer. Nicht nur Körper- oder Handseife, sondern auch Rasierseife (inklusive umweltfreundlichem Rasierhobel mit recyclebaren Klingen) leisten hier gute Dienste und sparen viel unnötiges Plastik ein.