Bio-Zutaten auf dem Teller sind nur ein Aspekt nachhaltiger Gastronomie. Es kommt auch darauf an, wie die Gerichte serviert werden: Mehrweggeschirr und dort, wo dieses nicht praktikabel ist, Einweggeschirr aus nachhaltigen, kompostierbaren Rohstoffen sorgen für ein Plus an Nachhaltigkeit in der Bewirtung.
Im Jahr 2017 machten die mehr als 30.000 österreichischen Gastronomiebetriebe plus 1.190 Neugründungen, darunter Hotels, Restaurants, Catering-Services, Kioske und Würstelstände, 9,4 Milliarden Euro Umsatz Österreichische Verbraucher gaben im selben Jahr rund 20 Milliarden Euro für Verpflegungsdienstleistungen in Beherbergungs- und Gaststättenbetrieben aus. Hinzu kommen die Ausgaben der Touristen: knapp 106 Millionen Übernachtungen buchten ausländische Urlauber in 2017. Es läuft für die Branche.
Doch die Bewirtung der Gäste in Gasthäusern und Hotels, der Schüler und Studenten in Mensen, der MitarbeiterInnen in Firmenkantinen, der BesucherInnen von kulturellen und sportiven Großveranstaltungen (In- und Outdoor) sowie Märkten wie Weihnachts- und Bauernmärkte findet bislang noch viel zu häufig auf umweltunfreundlichem Einweggeschirr statt – vor allem dort, wo Speis und Trank to go serviert werden.
Der Verzicht auf Mehrweggeschirr geschieht dort zwar aus berechtigten Gründen der Hygiene und der Sicherheit, doch der daraus resultierende Müllberg ist immens. Einweggeschirr hat einen großen Anteil an den laut dem Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus hierzulande jährlich anfallenden 900.000 Tonnen Plastikmüll.
Hinzu kommt, insbesondere bei Massenveranstaltungen, das sogenannte Littering: Das achtlose Wegwerfen von Abfall in die Umwelt erschwert dessen geregelte Entsorgung und Wiederverwertung (Recycling). Rund im Sinne nachhaltiger Kreislaufwirtschaft läuft es in der Branche damit (noch) nicht.
Gäste und Gesetzgeber fordern Nachhaltigkeit ein
Doch das Umweltbewusstsein der Gäste wächst. Sie fragen immer häufiger nach regionalen, nachhaltigen Gerichten und Alternativen aus nachhaltigen Rohstoffen zu Trinkhalm, Becher, Teller und Besteck aus Kunststoff. Auch der Gesetzgeber reagiert auf die umweltzerstörende Plastikwelle, die unseren Planeten zu überfluten droht.
So stimmte das EU-Parlament Ende Oktober in erster Lesung der von der EU-Kommission vorgeschlagenen Richtlinie zu, mit der die Flut von Einweggeschirr aus erdölbasiertem Plastik künftig eingedämmt werden soll, sobald sie in nationales Recht umgesetzt ist. Beide, Gast und Gesetzgeber, stellen die Branche damit vor die Herausforderung, nachhaltig(er) zu wirtschaften.
Umweltfreundliche Alternativen
Betriebe, die auf Einweggeschirr servieren, weil Mehrweggeschirr aus Glas und Porzellan nicht praktikabel und sicher ist, finden heute schon zahlreiche Alternativen zu umweltunfreundlichem Einweggeschirr. Diese sind umweltschonend gefertigt und biologisch abbaubar, darunter:
- Teller und Schalen aus Pappe aus FSC-zertifizierter Frischfaser, Zuckerrohr-Bagasse oder Palmblättern,
- Bestecke aus Holz oder Maisstärke,
- Trinkbecher aus Maisstärke oder unbehandeltem Kraftpapier mit Bio-Beschichtung,
- Trinkhalme aus Papier, Maisstärke, Apfeltrester, Stroh oder Pasta-Teig (Makkaroni),
- Spieße und Picker aus splitterfreiem Holz,
- Servietten, Tischdecken, Tischläufer oder Tischtuchrollen aus FSC-zertifiziertem Tissue
- und nachhaltige Serviceverpackungen (Pizzakartons, Hamburger-Boxen, Pommes-Tüten, Suppentassen, unterteilte Menüteller oder Verpackungsbecher).
3 Tipps
Zur Wahl Ihres Einweggeschirrs und Ihrer Bio-Verpackungen aus nachhaltigen und damit kompostierbaren Rohstoffen haben wir 3 Tipps. Achten Sie darauf, dass:
- die zur Herstellung des Geschirrs verwendeten Rohstoffe nachwachsend und biologisch abbaubar sind!
- das Geschirr zeitgemäß in der Optik und Handhabung ist! Testen Sie präferiertes Geschirr vorab mit Ihren Gästen aus!
- die Produktionsbetriebe bio-zertifiziert sind, denn dann werden die Produkte auch umweltschonend produziert!